Auf dieser Seite veröffentliche ich Worte und Texte von Pater Dr. Anselm Grün.
Worte und Zeilen die ich, mit seiner Genehmigung, seinen wunderbaren Büchern, Vorträgen und vielen Veröffentlichungen entnommen habe.
Worte und Gedanken, die meinen Seele berühren und auf dem täglichen Weg der Genesung heilende Impulse zur intensiven, kontemplativen
Lebensbewältigung enthalten.
Auch Dr. Anselm Grün möchte ich recht herzlich danke sagen!     

                                                                                                                                                                                                                           f.a.k 

Die Lampe reinigen…

 

Gott kann in der Krankheit an mir handeln, indem er mich heilt, aber auch, indem er mich auf die eigentliche Wirklichkeit hinweist. Was macht mein Leben aus, was gibt ihm seinen Wert, worauf kommt es letztlich an? In der Krankheit erfahre ich, dass das Eigentliche nicht meine Kraft und meine Gesundheit, nicht meine Leistung und nicht die Dauer meines Lebens ist, sondern die Durchlässigkeit für Gott. Es kommt nicht darauf an, was ich in meinem Leben alles vorweisen kann, wie stark ich bin, wie viele Menschen ich geholfen habe, sondern allein, dass ich mich und mein Leben Gott übergebe, dass ich mich ihm zur Verfügung stelle, mich ihm hinhalte und es ihm überlasse, was er mit mir und in mir wirken will und wie lange er durch mich sein Wort in die Welt sprechen will. Entscheidend ist, dass ich für Gott durchlässig werde, für seine Liebe und Barmherzigkeit.
Wenn Gottes Licht durch mich in dieser Welt etwas aufscheint und Helle und Wärme spendet, dann ist es genug. Dann ist es nicht so wichtig, ob Gott durch meine Gesundheit oder Krankheit, durch meine Kraft oder Schwäche hindurchleuchtet. Wir müssen es Gott überlassen, wie viel und wo er mit unserer Lampe leuchten will. Unsere Aufgabe ist es nur die Lampe von Schmutz zu reinigen, damit Gottes Licht durch sie durchscheinen kann.
Und- Gottes Licht kann durch einen kranken Leib scheinen, manchmal sogar intensiver als durch einen gesunden. In der Krankheit spüren wir, dass es nicht auf uns und unsere Kraft ankommt, sondern auf Gottes Liebe und Licht, die uns durchdringen wollen, um durch uns hindurch auch für die Menschen um uns herum erfahrbar zu werden.

 

 

Pater Dr. Anselm Grün